Montag, 27. Februar 2017

Stimmt eigentlich

Mein Hausarzt, meine Therapeutin, mein Freundeskreis, meine Ex-Freundin, meine Kollegen sogar mein Vater sagen, ich solle mal wieder bloggen. Das werden sie noch bereuen.

Habe heute Morgen eine liebe Mail in dem Zusammenhang beantwortet und dabei fiel mir auf, dass zwischenzeitlich ne ganze Menge Unterhaltsames passiert ist. Zumindest für Dritte.

Ich selber fand es beispielsweise weniger witzig, einen Fisherman´s Friend aus dem offenen Sarg meines verstorbenen Ex-Schwiegervaters vor den Augen seiner sprachlosen Tochter zu fummeln, welcher mir kurz vorher im Rahmen einer Diskussion mit eben jener Höllenbrut holden Maid aus dem Mund fiel.

Tragedy + Time = Comedy (hoffe ich)

War die Monate eigentlich nur bei Instagram unterwegs und das auch eher passiv, denn ich weigere mich beharrlich in meinem biblischen Alter auch noch Hashtags zu vergeben, genau wie ich jetzt schon mit einsetzendem Altersstarrsinn begründen kann, mich jeder Art von genderneutralen Pronomen zu verweigern. Sollen sie doch kommen, die Social-Justice-Schneeflocken.

Pffff (kein Pronomen, nur Lautmalerei)

Wo wir gerade dabei sind... ich behaupte, Unisex-Arbeitsplatztoiletten sind keine Errungenschaft einer aufgeklärten Gesellschaft, sondern vom Arbeitgeber-Verband ins Leben gerufen, um Männern den letzten Ort zu nehmen, an dem Highscores in Handyspielen noch möglich waren.

#candycrushsmaragdligadritter #beihashtagsvielleichtinkonsequent

Was war sonst noch so los ?

Nun, ich war ein paar Monate lang Simultandolmetscher eines lesbischen Borderlinerpärchens, die nüchtern nicht über Gefühle füreinander sprechen können und von denen sich rückblickend betrachtet irgendwie zu jedem Zeitpunkt abwechselnd eine der beiden killen wollte.

Mir wird oft nachgesagt, es mangele mir an sozialer Kompetenz, ich könne mich schlecht abgrenzen und einfach nicht "Nein" sagen.

"Wenn sie heute aus der Klinik entlassen wird, kannst Du Dich heute Abend etwas um sie kümmern, sie ist noch nicht so stabil."

"Klar, kann ich machen, okay."

"Wenn Du einkaufen bist, kannst Du bitte zwei Flaschen Weißwein mitbringen, das beruhigt mich enorm."

"Kann ... ich machen, okay."

"Als Du in der Küche warst, hab ich mich so aufgeregt über ein Telefonat und habe mir den Arm und das Bein abgefackelt, kannst Du bitte bleiben, ich weiß nicht wie sich das entwickelt mit den Wunden ?"

"....o...kay."
(12 laaaaaaange Stunden später)

"Oh, Nein...mein Kaninchen, das Du betreut hast als ich in der Klinik war, liegt flach im Käfig und frisst nicht mal Butterkekse (WTF???), wir müssen zum Tierarzt und dann in die Notaufnahme mit meinen Wunden."

Ich wünschte, es wäre ein Witz, wenn ich sage, dass ich mittlerweile die komplette Getränke/Instantsuppen-Reihenfolge des Kaffeeautomaten der Notaufnahme der Lübecker Uniklinik auswendig aufsagen kann. Problemlos.

Oder um es mit den Worten meiner Therapeutin zu sagen :

"Kennen Sie eigentlich auch normale Leute ?"

Wer will das schon ?


Ja, arbeiten war ich zwischenzeitlich auch manchmal





10 Kommentare:

  1. Und es bleibt dabei: Das Leben ist eine Welt für sich.

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  2. Hmmm... Hat man denn nicht früher den Toten einen Groschen auf die Gucker gepappt? Warum also nicht mal mit der Zeit gehen?
    Schön, mal wieder was von Dir zu lesen.

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    1. Hatte kein Kleingeld dabei, sonst hätte ich diesen Fettnapf bestimmt nicht ausgelassen ;)

      Auch schön, Dich hier zu sehen !!! :)

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    1. "A new answer to the same question
      How many times will you learn the same lesson?"

      ;)

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  4. Er lebt und artikuliert! ❤❤❤

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  5. Also die Sache mit dem Fisherman's Friend im offenen Sarg ... Das ist so schräg, das kann man sich nicht ausdenken! :D Köstlichtragischkomisch! Danke für den Lacher! Manchmal hilft einfach wirklich nur noch Galgenhumor, um das Leben zu ertragen. Hab Deinen Humor echt vermisst! Schön, dass Du wieder ein Lebenszeichen gepostet hast!

    Liebe Grüsse!

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    1. Hi :)

      Ohne Humor geht es nicht, nein.
      Dann wollen wir mal ...

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